- GianLuca Lunau
Klimawandel und Ernährung
Aktualisiert: 15. Aug. 2022
Klimawandel und Ernährung
Ein Verhaltensexperiment zur Beeinflussung des Ernährungsverhalten vor dem Hintergrund des Klimawandels.
In den letzten Jahren hat der Klimawandel enorm an Relevanz gewonnen. Die Medien berichten mehr und mehr über die Folgen des Klimawandels und die Politik wird aufgefordert, Strategien zu implementieren, um die Erderwärmung zu reduzieren oder sogar aufzuhalten. Internationale Klimagipfel setzen ambitionierte Ziele für die Nationen.
Meiner Meinung nach passiert dies alles zu langsam und zu inkonsequent. Somit stellte sich für mich die Frage, was der Einzelne beitragen kann, um das Klima zu schützen. «Tierische Produkte sind in der Schweiz für 48% Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich» (WWF Faktenblatt 2016). Meiner Meinung nach ist pflanzliche Ernährung ein Aspekt, bei dem man am effektivsten ansetzen kann.
Indem man auf seine Ernährung achtet und beispielsweise seinen Fleischkonsum auf 3x in der Woche reduziert, kann man seinen Fussabdruck, um bis zu 20% verringern.
Deshalb habe ich eine Arbeit darüber geschrieben, ob Menschen, die über den Beitrag unterschiedlicher Lebensmittel zum Klimawandel informiert werden, sich für eine klimafreundlichere Ernährung entscheiden.
An zwei Mensen in Basel wurde deshalb eine Informationskampagne zum Thema «Beitrag von Lebensmitteln zum Klimawandel» durchgeführt. Vor und nach der Kampagne wurden die Verkaufszahlen der Gerichte in der Mensa dokumentiert und nach der Versuchsphase miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass Schüler*innen, die jüngere Versuchsgruppe, sich grundsätzlich klimafreundlicher ernähren als Studenten*innen, die ältere Versuchsgruppe.
Die Informationskampagne führte nur insignifikant dazu, dass sich mehr Personen klimafreundlicher ernährten. Um ein Verhalten nachhaltig zu ändern, benötigt es deshalb anders aufbereitete Informationen und Kampagnen, denn nur durch Wissen können Gewohnheiten wie das Ernährungsverhalten langfristig geändert werden.
Um eine Gewohnheit wie das Ernährungsverhalten nachhaltig zu ändern, braucht es ein aktives Vorgehen, in dem Menschen persönlich angesprochen und in kollektiven Aktionen mitgenommen werden. Das könnte mittels Videos, persönlichen Erklärungen oder Gruppenaktionen geschehen. Geeignet wäre auch eine Show-Küche für eine persönliche Erfahrung in Gruppen. So hätten sich die Mensabesucher*innen vielleicht eher angesprochen gefühlt und wären bereit gewesen, ihre Ernährung für das Klima zu ändern. Des Weiteren bedarf es wohl eines längeren Experiments, um das Verhalten nachhaltig zu verändern, was im gegebenen Rahmen nicht möglich war.
Eine Verhaltensänderung hinsichtlich unserer Ernährung ist ein entscheidender Faktor, um den Klimawandel einzudämmen.
Eine Informationskampagne allein reicht allerdings nicht aus. Es wird eine langfristig angelegte Strategie mit vielfältigen Massnahmen auf verschiedenen Ebenen benötigt, um das Verhalten des Menschen nachhaltig zu ändern.
Mich persönlich hat das Ergebnis der Arbeit in zweierlei Hinsicht verändert. Einerseits hat es mich entmutigt und mir gezeigt, dass einiges mehr nötig ist, um Menschen bezüglich ihrer Ernährung zu sensibilisieren. Mir wurde klar, dass im Komplement zu mir nicht jeder bereitwillig ist, für die Umwelt und das Klima auf seine Ernährung zu achten, geschweige denn seine Ernährung umzustellen. Nicht jedem wird durch sachliche Information klar, dass es gerade in Sachen Ernährung vergleichsweise simpel und notwendig ist zu handeln.
Anderseits hat mich das Thema vom psychologischen Aspekt sehr interessiert, angespornt und mir gezeigt, dass in dem Bereich noch viel Potenzial und Möglichkeiten liegen, gegen den Klimawandel anzukämpfen. Ich ziehe Psychologie durchaus als Studienrichtung in Erwägung und hoffe, dass in naher Zukunft die Auswirkung von Psychologie und ihrer Wirksamkeit im Sinne einer Bewegung gegen den Klimawandel verwendet wird.
Quelle der Fakten im Text: https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2017-09/2016-06-lehrmittel-faktenblatt-ernaehrung.pdf
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